Klettern in Böhmen

Der Sperlingsstein (Vrabinec)

Als Alternative zur Sandsteinkletterei der Böhmischen Schweiz kann, gerade bei etwas schlechterem Wetter, ein Ausflug zum Sperlingsstein empfohlen werden. Der Sperlingsstein ist ein 400m hoher Basaltfelsen in der Nähe der Gemeinde Techlovice (Tichlowitz) ungefähr 10 km elbaufwärts von Decin (Tetschen) gelegen.

Zufahrt:

In Decin (Tetschen) von der Elbbrücke aus Richtung Stadtteil Stare mesto (Altstadt) abbiegen und dann elbaufwärts bis Techlovice (Tichlowitz) fahren. Auf der Fahrt passiert man den Jungfernsprung, auch böhmische Loreley genannt. Durch den Felsen führt ein Tunnel der Eisenbahn. Der Sage nach stürzten sich die drei Töchter des Ritters vom Sperlingsstein von dem Felsen in die Elbe, um der Verfolgung durch den Junker von Kameik zu entgehen. Sie gelangten glücklich schwimmend an die andere Elbseite. An der Eisenbahnstation in Techlovice (Tichlowitz) beginnt der markierte Wanderweg. Unterhalb des Gipfelaufbaues befinden sich einige Ruinen. Hier standen bis zum Ende des 2. Weltkrieges die „Sperlingshäuser". Der markierte Wanderweg führt, Trittsicherheit vorausgesetzt, bis auf den mittleren Turm. Von dort hat man bei gutem Wetter einen schönen Ausblick über das Elbtal bis zum Donnersberg (Milleschauer).

Geschichte:

Die Burg wurde in einer Urkunde vom 23. März 1425 erwähnt, als sie von Niclas von Lobkowitz an Sigismund von Wartenberg auf Tetschen für eine Schuld von 3000 Schock Groschen verpfändet wurde. Auch hier gibt es eine gruselige Sage. Der Besitzer der Burg, ein heidnischer Ritter, habe sich mit seinem Pferd in die Tiefe gestürzt, um der Rache seiner christlichen Nachbarn zu entgehen.

Kletterführer:

Mitteilungsblatt des ehemaligen DWBO, Dresden, Heft 7/1972, Seiten 10 und 11

Dieses Heft ist in der Bücherei des Sächsischen Bergsteigerbundes ausleihbar.

Absicherung:

Die Wege sind mit Bohrhaken und älteren Haken relativ gut abgesichert, ein Satz Stopper kann aber nicht schaden.

Gipfelbuch:

Ein Gipfelbuch befindet sich der Ostseite des Hauptturms.

Empfehlung:

Am lohnendsten sind wohl die Wege am Hauptturm. Dort ist der Fels auch weniger grün. Allerdings ist der Turm sehr dem Wind ausgesetzt. Das Klettern ist für die angebotenen Schwierigkeiten (II bis VI) allerdings recht athletisch.

EINIGE BILDER

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